Antigen-Prozessierung und -Präsentation
- Aufnahme eines Ag in eine APC (rezeptorvermittelte Endozytose, Phagozytose);
Der Vorgang erfolgt schneller/leichter, wenn das Ag opsonisiert
ist (IgG, C3b, iC3b)
- Im Phagolysosom: pH sinkt und proteolytische Enzyme (Cathepsine) wirken
auf Ag ein ==> Ag wird in Peptidfragmente zerlegt
- Peptidfragmente werden in spez. Vesikeln ("MHC-II-compartiment")
an neu synthetisierte MHC-Moleküle gebunden.
MHC-II tragen bis zu diesem Zeitpunkt über ihrer Peptid-Bindungstasche ein
sog. "invariant protein", um die Bindung nicht-Ag-spezifischer
Peptide zu verhindern.
- Der MHC-Peptid-Komplex wird in der Zellmembran eingebaut und den
Lymphozyten präsentiert
Wichtig:
- An MHC-I binden Ag aus dem Zellinneren, sie werden an CD8+-Lymphozyten
präsentiert ==> zytotoxische Antwort auf veränderte Zellen (Virus,
Tumor, Transplantat)
- An MHC-II binden Ag, die exogen erzeugt und phagozytiert wurden. Hier ist
die humorale Abwehr durch AK effektiver!
Peptidbindung an MHC
- MHC-I besteht aus einem großen a-Anteil mit 3
(2+1) Domänen und einem kleineren b2-Mikroglobulin
==> Die Bindungstasche ist nur eine Vertiefung im a-Anteil ==> nur 7-10
Aminosäuren-großes Peptid kann dort binden.
- MHC-II ist ein Dimer aus 2 annähernd gleich großen Anteilen (a,
b) mit jeweils 2 Domänen ==> die Bindungstasche ist eher
spaltförmig und bietet Platz für ein Peptid mit 9-20 Aminosäuren.
Genetische Variabilität => bestimmtes Aminosäurenmotiv des gebundenen
Peptids, d.h. dass verschiedene Menschen unterschiedliche Peptidfragmente auf
ihren MHC präsentieren können. Das erklärt möglicherweise die
HLA-Abhängigkeit verschiedener Krankheiten.
Durch Bindung des Peptids an MHC ==> Konformationsänderung ==>
Präsentierbarkeit an TCR: "HLA-restringierte TCR-Erkennung"
Durch die unterschiedliche Struktur ergeben sich auch unterschiedliche
Möglichkeiten, welche Epitope den Abwehrzellen präsentiert werden:
- T-Zell-Epitope: Durch Prozessierung eines Protein-Antigens erzeugte
Peptidfragmente (lineare Epitope)
- B-Zell-Epitope: Antikörperepitope, d.h. Konformationsepitope, die
(mit wenigen Ausnahmen) dreidimensional sind, und deren räumliche Struktur
die Bindung an den Antikörper (löslich oder membranständig) ermöglicht.
Antigen-Präsentation
Die Präsentation des Antigen-MHC-Komplexes an eine Zelle erfolgt nun durch
Interaktion des Peptid-MHC-Komplexes mit einem membranständigen Rezeptor an 3
Zelltypen:
Neben der Ag-Präsentation ist noch ein weiteres Signal notwendig, das über
einen Korezeptor aufgenommen wird.
Wenn beide Signale erfolgen, resultiert daraus eine Aktivierung der
Zielzelle.
Der TCR bindet an den Peptid-MHC-II-Komplex einer APC
(z.B. einer interdigitierenden
dendritischen Zelle, wobei CD4 an MHC-II bindet.
Der TCR bindet an den Peptid-MHC-I-Komplex einer
virusinfizierten Zelle oder einer Tumorzelle, wobei CD8 an MHC-I bindet.
1. Signal: Erkennung von Ag durch Membran-Ig ( ==> rezeptorvermittelte
Endozytose)
2. Signal: Zytokine aus TH-Zellen (IL-2 ==> IgM-Produktion,
andere leiten einen Ig-Switch ein.
- wenn dabei die B-Zelle als APC fungiert ==> pos. Feedback.
- wenn Makrophagen in der Umgebung die
Zytokine beisteuern ==> "Bystander-Aktivierung"
Aktivierte TH-Zellen exprimieren den CD40-Liganden ==> Wechselwirkung mit
CD40 auf der B-Zelle ==> vollständige Aktivierung ==> Ig-Switch.
Antigene, die Membran-Ig stark vernetzen, können B-Lymphozyten auch ohne TH-Unterstützung
aktivieren, aber es werden nur IgM gebildet und es bilden sich keine
Memory-Zellen!