Hashimoto-Thyreoiditis

(Hakaru Hashimoto, japan. Pathologe, 1881-1934)

Syn.: Chronische lymphozytäre Thyreoiditis, Struma lymphomatosa, Autoimmunthyreoiditis

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist charakterisiert durch eine immunologisch bedingte, ausgedehnte Zerstörung des Schilddrüsenparenchyms. Häufigstes Auftreten zwischen 30. u. 50. LJ, ♂ : ♀ = 1 : 10.

Pathogenese:

Die genaue Pathogenese ist noch unklar, doch es handelt sich um eine hoch organspezifische Autoimmunerkrankung. Die Zerstörung des Schilddrüsenparenchyms entsteht durch

Eine familiäre Häufung (19%) tritt in Assoziation mit HLA-DR5 auf. Andere Autoimmunerkrankungen (z.·B. Myasthenie, perniziöse Anämie, atrophische Gastritis) sind bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis erhöht..

Morphologie:

Über Jahre zunehmende fokale od. diffuse lymphoplasmazelluläre Infiltration der Schilddrüse unter Ausbildung von Lymphfollikeln u. Keimzentren (Nachweis mittels Punktionszytologie). Schilddrüsenfollikel sind ausgedehnt zerstört; falls doch noch vorhanden, sind sie mit Kolloid gefüllt. 

Durch die Gewebszerstörung zunehmende Fibrosierung bis zum Verschwinden des Schilddrüsenparenchyms unter gleichzeitiger Ausbildung einer derben Struma ohne Knoten. 

Klinik: 

Schleichender Beginn, weder Schmerzen noch Entzündungssymptome. Schließlich entwickelt sich eine Hypothyreose, die im Laufe der Zeit an Schwere zunimmt. Im Frühstadium normale T3- und T4-Wert bei oft gleichzeitiger Erhöhung von TSH (Versuch der Kompensation). Schließlich aber bei hohen TSH-Werten Abfall der Schilddrüsenhormone.

Symptome der Hypothyreose (siehe dort)

Zusätzlich: beschleunigter BKS, evtl. Lymphozytose u. Immunglobulinvermehrung

Diagnose: 

Nachweis v. Schilddrüsenantikörpern, Zytodiagnostik (s.·o.)

DD: Struma anderer Ursachen; insbes. Struma maligna ausschließen!

Therapie: 

Substitutionsbehandlung mit Schilddrüsenhormonen