Es handelt sich um eine äußerst heterogene Gruppe von Erkrankungen, bei denen durch Autoimmunisierung gegen körpereigene Substanzen (Autoantigene) gerichtete Autoantikörper bzw. spezifisch sensibilisierte Lymphozyten auftreten, die in der Pathogenese eine wesentliche Rolle spielen.
Autoimmunerkrankungen treten familiär gehäuft auf. Für eine Beteiligung genetischer Faktoren spricht die Assoziation verschiedenen Autoimmunerkrankungen mit bestimmten Spezifitäten des HLA-Systems.
Bestimmte wirtseigene Strukturen (Thyreoglobulin, Hirngewebe, Spermien, Auge, ...) kommen mit dem Immunsystem nicht oder erst spät in Kontakt. Erst bei einer Erkrankung (z.B. Meningitis, Orchitis, MCI) werden diese Antigene freigesetzt, wodurch sich AK gegen diese Strukturen bilden.
Infolge Virusinfektion oder Iatrogen können Epitope entstehen, die immunogen wirken und eine Autoaggression induzieren.
Mikroorganismen oder Viren zeigen Epitope, die große Ähnlichkeit mit körpereigenen Strukturen aufweisen (molecular mimicry) ==> Entwicklung einer Kreuzreaktion.
Bsp. Nitrogenase von Klebsiella pneumoniae und HLA-B27 beim Morbus Bechterew.
entweder genetisch determiniert oder erworben.
Abweichungen der Ag-Präsentation:
Unter Einfluss von IFN-g können Zellen MHC-II-Moleküle exprimieren, die das normalerweise nicht tun. Wenn dann durch diese MHC-II zusätzlich körpereigene Strukturen präsentiert werden, dann kann einen Autoaggression ausgelöst werden (z.B. Hashimoto-Thyreoiditis, DM-Typ I)Verlust von T-Zellen:
Im gesunden Organismus werden autoreaktive Zellen durch TH-Zellen oder T-Suppressorzellen unter Kontrolle gehalten. Fehlen dieser Zellen kann zu Autoaggression führen. Insbesondere im Alter nimmt die Zahl der T-Suppressorzellen ab ==> vermehrt Auto-AKAutoreaktive B- oder T-Zellen tragen einen Idiotyp, der ubiquitär vorkommt und mit einer mikrobiellen Struktur bzw. dem dagegen gebildeten AK kreuzreagiert
Bestimmte Autoimmunerkrankungen zeigen Assoziationen mit bestimmten HLA-Genen, insbesondere HLA-B27, -DR2, -DR3, -DR4, -DR5
Mögliche Folgen
- Kreuzreaktion (molecular mimicry)
- HLA dient dem Erreger als Rezeptor
Autoimmunerkrankungen sind bei Frauen häufiger als bei Männern
Chronische Stimulation durch Geschlechtshormone
Experimentell bewirken Östrogene hohe AK-Titer, während Androgen die AK-Titer senken (Ev. fördern Androgenen die T-Suppressorzellen, währen Östrogene die TH-Zellen stimulieren)
immun. Nachweis von Autoantikörpern (z.·B. mittels Immunfluoreszenztest)