Herzklappenfehler

Neben angeborenen Herzfehlern treten häufig erworbene Herzklappenfehler auf. Die wichtigste Ursache dafür ist eine Endokarditis:

rheumatische Endokarditis:

betrifft häufig die Mitralklappe (starke mechanische Beanspruchung), nicht so häufig die Aortenklappe, selten die Tricuspidalklappe und fast nie die Pulmonalklappe. Oft sind mehrere Klappen gleichzeitig insuffizient bzw. stenosiert.

bakterielle Endokarditis:

infolge Infektionen mit 

Infektiöse Endokarditis:

nur bei vorgeschädigten Klappen (kongenital / erworben; nicht-bakterielle thrombotische Vegetationen (NBTV) werden besiedelt) ==> Klappeninsuffizienz

Degenerative Veränderungen (ohne vorangegangene Entzündung):

meist linksventrikulär ==> aktue Mitralinsuffizienz

 

Stenose:

Durch Verlötung der Klappenränder und Umwandlung in ein fibrotisches Gebilde kommt es zur Stenose der Klappe.

Insuffizienz:

Eine Klappeninsuffizienz ist eine Schlussunfähigkeit der Klappe, d.h. die Klappe verliert ihre Ventilfunktion, es kommt zum Reflux durch die undichte Klappe. Ursachen dafür sind wiederum bakterielle Endocarditiden (==> Perforation oder Destruktion der Klappe) oder Papillarmuskelabrisse bei den Segelklappen (Infolge Drucküberlastung, Infarkt des Papillarmuskels)

Aus den Strömungsbehinderungen bei Klappenstenosen oder der Undichtheit bei Klappeninsuffizienz ergeben sich charakteristische Auskultationsphänomene. Eine genauere Diagnostik ist mittels Ultraschall-Doppler-Sonographie möglich, wodurch der Grad der Strömungsbehinderung bzw. Undichtheit errechnet und visualisiert werden kann.

Für jede der vier Klappen sind Stenosen und Insuffizienz möglich, das ergibt 8 Störungen:

  1. Tricuspidalstenose (selten)
  2. Tricuspidalinsuffizienz
  3. Pulmonalstenose
  4. Pulmonalinsuffizienz
  5. Mitralstenose
  6. Mitralinsuffizienz
  7. Aortenklappenstenose
  8. Aortenklappeninsuffizienz