* hedu *

29.1.09

Beweis? Beweismittel? Ach, egal!

Gestern, 28.01.09 Abend, ein skurriles Interview in der ZiB 2-Nachrichtensendung. Zu Gast ist der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Herbert Anderl. Die Polizei hat an diesem Tag in der Früh 8 Personen festgenommen, die mit der Ermordung des regimekritischen Tschetschenen zu tun haben könnten. Zu Beginn bedankt sich Anderl überschwenglichst bei der Polizei, die diese acht Menschen festgenommen hat. Während des gesamten Interviews erfahren wir allerdings nichts über die Herkunft dieser Personen, ob das also irgendwelche Kleinkriminelle sind, russische Agenten oder gar nur tschetschenische Jugendliche.

Dann wird's besonders skurril.
Frage: "Haben Sie dabei auch Beweise gefunden?"

Antwort (grinst über das ganze Gesicht): "Ja, wir haben dabei natürlich auch Beweise gefunden!"

"Und welche Beweise sind das?"

"Diverse Dokumente und auch einige Computer."

"Und da drin finden sich also Hinweise, wer hinter der Ermordung stecken könnte?"

"Nein, also Beweismittel sind das, wir müssen sie erst auswerten."
Hä? Vielleicht kann einmal jemand dem obersten Sicherheitsdirektor erklären, was ein Beweis ist. Oder der Unterschied zwischen einem Beweis und einem Computer.

Und jetzt wende ich mich wieder der Arbeit mit dem Beweis zu.

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24.1.09

Guantanamo / Saualm

Während der eine Dabbljuh endlich von der Bühne verschwunden ist, will ein anderer Geistesriese die Rolle übernehmen. Gut, sind halt nicht die USA, sondern ist nur der Blinddarm von Österreich, aber immerhin. Und so erzählt der orange Landeshauptmann von Kärnten, Gerhard Dabbljuh Dörfler, abfällige Witze, für die sich meine Kinder genieren würden, und gefällt sich darin, die Guantanamo-Tradition in Form eines Lagers für Kriegsflüchtlinge auf der Kärntner Saualm hochzuhalten.

Als hätte man nicht gerade erst erlebt, dass der kriminelle Präsident von Tschetschenien seine Landskeute auch in Österreich ermorden lassen kann. Leichtes Spiel, denn das österreichische Innenministerium weiß von rein gar nichts, und konzentriert sich lieber auf den Abwehrkampf gegen kosovo-stämmige Teenager.

Apropos Guantanamo: jahrelang hat das "Old Europe" in bester Gutmenschen-Manier gejammert über die Selbstjustiz der USA, die überwiegend nicht-terroristische Häftlinge ohne Rechtsgrundlage festhält und foltert. Jetzt gibt es endlich einen neuen US-Präsidenten, der diese Schande der westlichen Welt beenden will, und plötzlich fällt das alte Europa und Österreich um. Nein, Guantanamo-Insassen wolle man nicht aufnehmen, sagt die österreichische Regierung. Das sei das Problem der USA.

Ganz schön alt sieht es jetzt aus, das alte Europa.

Wann wenn nicht jetzt will man den politischen Aufwind nutzen? Soll denn auch die neue US-Administration die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie das Terror-Problem nur für sich alleine lösen? Wann kriegen die europäischen Politiker des alten Stils endlich in ihre Schädln, dass hier alle im selben Boot sitzen? Was spricht gegen ein Entgegenkommen dem auch von Regierungskreisen so freundlich begrüßten US-Präsidenten, indem man 2 bis 3 Guantanamo-Opfer in Österreich aufnimmt?

Alles nur aus Angst vor orangem Faulobst, blauem Mundgeruch und der Narren-Krone? Ist das die neue Politik, die man uns versprochen hat? Da pfeif ich drauf.

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23.1.09

"Schema Heute"

Ein etwas alberner Chefredakteur eines etwas albernen SchmierGratisblatts verkleidet sich diesmal nicht als Witzfigur, sondern als Kommentator und schreibt: Ein etwas alberner Wiener verkleidet sich diesmal nicht als Hitler, sondern als Regisseur. Er will, dass in seinem Stück Menschen über das Leid der Opfer im Fall F. (Anm.: Name gekürzt, im Blatt allerdings ausgeschrieben) lachen. Er erhält dazu noch 150.000 € Steuergeld.

Später ist im Gratisblatt dann noch zu lesen, dass die Polizei den Regisseur schützen muss, er habe Morddrohungen erhalten. Natürlich werde auch das mit Steuergeldern bezahlt. Konsequent schreibt das Blatt auch weiter davon, dass der Regisseur das Inzestdrama von Amstetten als "lustige" Aufführung auf die Bühne bringen wolle.

Nun ist es aber so dass dem Regisseur der Gedanke, sich über die Opfer lustig zu machen, weit entfernt ist. Ins Gespräch bringen will er aber den brutalen Voyeurismus von Gratisblättern wie dem vorliegenden, was ihm schon lange vor der Erstaufführung trefflich gelungen ist. Eine Medieninszenierung erster Klasse, die geifernde Boulevardmeute springt auf Knopfdruck an.

So etwas darf natürlich nicht passieren, da seien die Dichands und Schmitts dieser Welt vor. Der Chefredakteur will, dass in seinem Blatt Menschen sich über die Idee des Regisseurs echauffieren. Dass dabei die eine oder andere Morddrohung herauskommt, das hat sich der Regisseur bitte selbst zuzuschreiben. Man legt sich einfach nicht mit einem Gratisblatt mit so guten Verbindungen zur Verwaltung der Stadt Wien an.

Apropos Steuergelder: wie funktioniert eigentlich die Presseförderung für "Heute"? Wohin geht das Geld für die Werbefläche, die mithilfe der "Heute"-Container derzeit einem Glücksspielanbieter im öffentlichen Raum verkauft wird? Werden dadurch Fahrschein billiger? Wie kommt es zu dieser unglaublichen Menge an WienWohnen-Jubelseiten in "Heute"?

Und wie schreibt eine Leserbriefschreiberin in der selben Ausgabe? Die Botschaft von Obama, auch für uns Europäer: offen zueinander sein, sich ohne Vorurteile die Hand reichen. Einander zuhören, gegenseitig mit Respekt begegnen.

Ach hätte sich das der etwas alberne Chefredakteur doch auch durchgelesen. Vielleicht würde er dann einmal in sich gehen, bevor er Hetzerei betreibt in Hinblick auf viele zustimmende Leserstimmen.

Aber eher wird Obama da noch die Herzen von Finanzhaien und Al Kaida-Funktionären erreichen. Ich bin mir sicher.

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16.1.09

Bush, bye, bye, and do not return!!

There is intelligent life in the oval office. Wait for the time after the 20th of January 2009.

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3.1.09

Willkommen 2009

Willkommen, neues Jahr, Du wirst uns viel Gutes bringen:
  • Eine Jörg Haider Gedenkstätte anstelle des öden Lindwurms in Klagenfurt.
  • Ein Asylantenheim auf der Spitze des Großglockners.
  • Eine Jörg Haider Gedenkstätte anstelle der öden Karlskirche in Wien.
  • Veröffentlichung neuer Gesetze gleich auf der ersten Seite der Kronenzeitung.
  • Ein Pflichtabonnement rechtsradikaler Zeitschriften für alle Parlaments- und Ministeriumsmitarbeiter.
  • Eine Jörg Haider Gedenkstätte anstelle des öden Stephansdoms in Wien.
  • Implantierte GPS-Chips für alle EU-Bürger. Wer nichts verbrochen hat, der hat eh nichts zu befürchten.
  • Eine Jörg Haider Gedenkstätte anstelle des öden Eifelturms in Paris.
  • Freie Fahrt für freie Bürger auf allen Straßen mit frei wählbarem Tempo.
  • Eine Jörg Haider Gedenkstätte anstelle der öden Pyramiden in Ägypten.
Das wird schön.

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