* hedu *

26.4.07

Sehr geehrte Fahrer der Wiener Linien,

heute durfte ich innerhalb gleich zweier Stunden Eure Kommentare zum Thema "Zug fährt ab" und "Benutzung mehrerer Türen" miterleben. So wurden wir Fahrgastvieh etwa auf der Linie U6 darauf aufmerksam gemacht, dass es doch 6 mal 3 gleich 18 Türen auf 100 Metern länge gäbe, und wir uns nicht bei nur zwei Türen reinquetschen sollten, nämlich bei der ersten und der letzten Tür. Und das in einer Station, wo sich die beiden Ausgänge ganz am Anfang und am Ende befinden. Hmm, große Überraschung, warum war das wohl so?

Denn. Freunde. Das würden wir auch gerne tun. Aber leider kennen wir Euch Fahrer schon sehr gut. Wenn man statt sich anzustellen zu einer anderen, freien Tür läuft, kann man sicher sein, dass Ihr alle Türen des Zuges vorher schließt, obwohl Ihr doch das Hinlaufen im Monitor seht. Daher stellen wir uns doch lieber in einer Menschentraube bei nur einer Türe an, was Euch am Schließen der Türe hindert. Ganz einfach, was? Ihr solltet nur einmal selbst mit den Öffis _MIT_fahren statt sie selbst zu fahren, dann könnt Ihr uns ignorantes Fahrgastvieh auch besser verstehen.

Und jetzt zum Thema "Zug fährt ab". Sicher, nach dem Anhören Eurer göttlichen Stimmen mit diesen Worten sollte man nicht mehr einsteigen, weil Ihr da die Türen schließen wollt. Nur leider sagt Ihr das oft schon drei Sekunden nach dem Öffnen der Türen, was durchaus als zynisch-aggressive Ansage verstanden werden kann. Und weil wir speziell bei Eurem grenzgenial-kundenfreundlichen Service niemals sicher ein können, ob in der nächsten Stunde vielleicht noch weiterer Zug daherkommt, deswegen und darum wollen wir unbedingt bei dem gerade vorhandenen mitfahren.

Seht Ihr, war schon wieder ganz einfach.

Alles kapito? Statt kabarettistischer Verballeistungen reicht uns ein funktionierendes Service vollauf. Wenn Ihr das nicht schafft, legen wir Euch einen Jobwechsel ans Herz.

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24.4.07

Sehr geehrte Wiener Linien,

auch heute konnte ich wieder Ihre Glanzleistungen auf einer einfachen Strecke erleben. Offensichtlich hat der Fahrplan nur Empfehlungscharakter, das habe ich eindrucksvoll gelernt.

Um dieses Service entsprechend zu würdigen, möchte ich ab nun auch meine Jahresnetzkarte so bezahlen, wie ich Ihre Leistungen erlebe.

Fallweise zahle ich pünktlich, fallweise gar nicht. Ab und zu werde ich das Geld später überweisen, aber dafür nur zur Hälfte.

Ich hoffe, dass Sie meine Spiegelung Ihrer Leistungen ebenfalls zu schätzen wissen,
und verbleibe

mit freundlichen Grüßen.

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17.4.07

Die Fähigkeit der Wiener Linien

Heute ca. 8:30, mehr als eine halbe Stunde Wartezeit auf die Linie 41 von Pötzleinsdorf stadteinwärts. Logisch, dass sich an den Haltestellen die "Beförderungsfälle", wie das bei den Wiener Linien so schön für Kunden heisst, ansammeln. Endlich ziehen einige Züge an den Wartenden vorbei, allerdings noch stadtauswärts Richtung Pötzleinsdorf.

Was würde jetzt jemand mit Hausverstand machen? Der ersten Garnitur, die stadteinwärts fährt, unmittelbar eine zweite nachsenden, damit sich die Fahrgäste (welch seltsames Wort in Zusammenhang mit den Wiener Linien) aufteilen können. Das passiert aber nicht, offensichtlich ist dem Fahrer der folgenden Garnitur die Zigarettenpause wichtiger.

Soweit, so ärgerlich. Die knallvolle Strassenbahn fährt also stadteinwärts - und biegt bei der Volksoper Richtung Remise ab, fährt also nicht bis zur Endstation Schottentor. Wohl keine plötzliche Eingebung des Fahrers, sondern geplant. Die Fahrgäste fluchen, es bleibt aber nichts anderes übrig als auszusteigen. Jetzt ist es natürlich ganz besonders ärgerlich, dass nicht sofort ein zweiter Zug nachgefahren ist, sondern sich 4 bis 5 leere Züge in der Endstation Pötzleinsdorf übereinander gestapelt haben müssen.

Umsteigen in die U6, Aussteigen in der Station Spittelau. Dort gibt es bei den Gleisausgängen eine Fahrscheinkontrolle. Passt hervorragend ins Bild: kein Service, aber kontrollieren, ob alle dafür bezahlen. Was wird mit dem Mehrerlös der kommenden Preiserhöhung gemacht? Noch mehr Fahrer zu Kontrolleuren umschulen?

Magnolien-Baum


Es ist jedes Jahr eine neue, aber nur sehr kurze Pracht. Hier ein Foto mit den Blüten von unten.

4.4.07

Rapid und die Greenies

Greenie Autogrammstunde 3.4.2007
Also man kann ja über Rapid sagen was man will. Aber was die für die jungen Fans tun, ist schon sensationell. Am "Greenietag" konnten die Kinder (Mitglieder des Greenie-Klubs) mit einigen Spielern der Kampfmannschaft am Feld zusammentreffen, und am Ende gab es eine Autogrammstunde, bei der die vollzählige Mannschaft inklusiver aller Trainer sich mit Autogrammen auf Karten, Leiberl und Kapperl die Seele aus dem Leib schrieb. Tolle Leistung, alle Achtung. Für meinen Sohn war das wieder mal "der schönste Tag meines Lebens".

Da kann ich als Austrianer nur seufzen.