Crime does not pay!
Falsch, schreibt Karl Marx, "Verbrechen" zahlt
sich sehr wohl aus - nicht immer für "den Verbrecher"
oder sein Opfer, wohl aber für "die Gesellschaft".
Denn Marx zufolge produziert "der Verbrecher" nicht
nur "das Verbrechen" selbst, sondern auch alle gegen
"das Verbrechen" gerichteten Maßnahmen, die
Polizei, das Strafrecht, die Strafjustiz und das Gefängnis,
sowie alle Formen von Kriminalberichterstattung: ob in den
"schönen Künsten", in wissenschaftlichen
Publikationen oder in den Massenmedien.
Die Angst, die durch reales oder auch nur imaginiertes Verbrechen
evoziert wird, bildet sich in unzähligen präventiven
bautechnischen, architektonischen und städtebaulichen
Maßnahmen ab: in Fortifikationsanlagen gegen die Feinde
von außen und Kontrollarchitekturen gegen die Feinde
von innen. Aus der Geschichte realer und symbolischer Befestigungs-
und Präventionsmaßnahmen gegen "das Verbrechen"
ließe sich demnach eine Indizienkette zur Neuformulierung
der Architekturgeschichte formen.
(Edition Selene)
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